Je nach Tourstrecke kann es – auch mal völlig überraschend – über sehr unwegsames Gelände gehen, z.B. wenn eine Gerölllawine den Weg versperrt , Fels, Morast, Schnee und Eis oder Sand das Gehen mit Gepäck erschweren und das Schuhwerk und seinen Träger vor eine Herausforderung stellen. Wie immer gilt: Schluss ist, wenn Sie es sagen und Ihr Körper nicht mehr mitmacht. Keine Wanderung und kein Ziel ist es wert, die Gesundheit aufs Spiel zu setzen oder sogar zu ruinieren. Wenn Sie ein Paar Tricks und Regeln beachten, dürften die meisten, kleineren solcher Hindernisse kein großes Problem darstellen:
Müssen Sie auf Sand auf- oder absteigen, so dichten Sie zuerst Ihre Schuhe ab gegen eindringenden Sand, der sehr unangenehm sein kann und noch tagelang in den Ritzen zu finden ist. Gehen Sie nicht steil nach oben, sondern bilden Sie einen Serpentinenweg und treten Sie dabei den Boden zu festen „Trittstufen“ für Ihre nachfolgenden Mitwanderer. Beim Abstieg versuchen Sie, möglichst mit den Fersen fest aufzutreten und den Fuß waagerecht aufzusetzen, dass sich auch hier eine Art Trittstufen bildet. Achten Sie darauf, den Sand für vorangehende oder nachfolgende Mitwanderer möglichst wenig zu lockern.
Auf Fels müssen Sie stets darauf achten, den ganzen Fuss sicher aufzusetzen und nicht halsbrecherisch auf Kanten zu Balancieren. Ihr Fuss braucht festen, sicheren Halt und jeder Schritt muss sorgfältig bedacht und ausgewählt sein. Je mehr Fläche des Fusses festen Kontakt zum Untergrund hat, desto besser. Setzen Sie den Fuss immer gerade auf, auch auf schrägen Flächen, damit die Gefahr des Abrutschens minimiert wird. Stabilisieren Sie sich mit Hilfe der Hände, machen Sie kleine Schritte und kehren Sie Ihren Rücken stets dem Abgrund zu. Sicherheit geht vor Geschwindigkeit, daher gehen Sie an gefährlichen bzw, komplizierten Stellen immer in Ihrem eigenen Wohlfühltempo, ganz egal, wie viele Mitwanderer schon auf Sie warten oder wie sehr die Zeit drängt.
Beim Gehen über Geröll ist große Vorsicht geboten, denn der Untergrund ist instabil und jeder Schritt ein Risiko. Gehen Sie sehr vorsichtig und balanciert und wählen Sie möglichst große Geröllbrocken als Trittsteine. Beim Auf- und Abstieg über Geröll achten Sie unbedingt darauf, keine Geröllpartien in Bewegung zu versetzen und damit Ihre nachfolgenden oder vorausgehenden Mitwanderer zu gefährden oder sogar eine Gerölllawine auszulösen.
Müssen Sie morastigen Untergrund überqueren, z.B. einen Sumpf, ein Moor oder schlicht und ergreifend eine schlickige, verschlammte oder überschwemmte Wiese, so sollten Sie sich achtsam Tritt für Tritt vortasten und nach Stellen suchen, die Aufschluss über die Festigkeit des Bodens geben. Suchen Sie die Nähe von Büschen oder Bäumen, an denen Sie im Zweifel oder bei Rutschen Halt finden und nutzen Sie größere Äste und Zweige, Steine oder Ähnliches als Trittuntergrund. Nutzen Sie Ihre Trekkingstöcke zum Prüfen des Untergrundes und zur Sicherung Ihrer Schritte. Sind Sie in einer Gruppe, so ist es eine gute Idee, in einer Reihe hintereinander zu gehen und sich an einem Seil festzuhalten, sollte der Untergrund sehr unsicher sein und die Gefahr des Versinkens bestehen. Halten Sie gemeinsam ein Seil, so kann die vom Versinken bedrohte Person von den anderen Herausgezogen werden, was ohne Seil kaum ohne weiteres möglich ist.
Schnee und Eis stellen immer eine Herausforderung dar, bei Auf- und Abstiegen ganz besonders, denn, gelangt man einmal ins Rutschen, ist in der Regel kein Halten mehr. Daher gilt: sicheren Tritt finden, die Fersen fest in den Schnee schlagen und den Fuss gerade und fest aufsetzen . Gehen Sie über Eis und Schnee mit Bedacht und Vorsicht, damit Sie keine Lawine auslösen und versuchen Sie, möglichst wenig zu versinken. Gegebenenfalls laufen Sie Serpentinenwege um keine Schneemassen in Bewegung zu versetzen. Rutscht unter Ihnen der Schnee weg, verlieren Sie den Halt und kommen unkontrolliert ins Rutschen, das müssen Sie unbedingt vermeiden!
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